Mental Load – Wenn der Kopf nicht mehr aufhört zu denken

                                                                                                                     Fotos: Symbolbilder

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Gelesen von Rebecca Triphaus, Autorin des Beitrags.


Es ist 12:47 Uhr. Ich möchte eine Pause auf dem Sofa machen. Doch mein Kopf hat einen anderen Plan. Er zählt auf, was noch alles zu tun ist: Kindergeburtstag planen, Termine mit meinen Eltern abstimmen, Pilates-Kurs für kommende Woche verschieben. War das Müsli fürs Frühstück leer oder ist noch was im Vorratsschrank? Und die Züge zum Schwesternwochenende... habe ich die eigentlich schon gebucht?


Willkommen im Mental-Load-Karussell. Es dreht sich schnell. Und es hält nicht an.


Ich habe einige Zeit gebraucht, um zu verstehen, dass dieser permanente Gedankenstrom, dieses ständige Organisieren, Erinnern, Mitdenken einen Namen hat: Mental Load. Und dass es nicht „nur“ Stress ist, sondern eine unsichtbare Last, die vor allem Frauen tragen.


Es ist nicht das Tun allein – es ist das Denken, Planen, Koordinieren


Mit der Geburt unserer ersten Tochter wurde ich über Nacht zur Projektleitung unseres Familienalltags – ganz ohne Bewerbung. Natürlich haben wir in der Schwangerschaft geplant, wie wir uns beruflich und familiär aufteilen. Doch wie viele andere Mütter bin auch ich in das gesellschaftliche Rollenbild getappt, das mir subtil zuflüsterte: Du bist zuständig.


Ich bin diejenige, die weiß, wann der nächste U-Untersuchungstermin ist. Die spürt, dass ein Wachstumsschub kommt. Die daran denkt, dass die Sandalen bald zu klein sind und die ihre Eltern daran erinnert die Vorsorgeformulare auszufüllen.


Das sind keine riesigen Aufgaben. Und doch: Es sind Hunderte kleine Zahnräder, die unaufhörlich im Kopf laufen.


Wann Mental Load sich verändert.


Mit kleinen Kindern und älter werdenden Eltern verändert sich der Mental Load. Vor sechs Jahren war mein Alltag strukturiert. Arbeit, Freizeit, Wochenende. Hin und wieder Diskussionen über Aufgabenaufteilungen in der Partnerschaft. Jetzt ist jeder Tag ein Puzzle mit sich ständig bewegenden Teilen. 


Das Und genau das ist der Punkt: Es fiel mir sehr schwer einfach mal "nichts" zu tun. Selbst in den ruhigen Momenten war ich oft immer noch „an“. Und genau das ist der unsichtbare Teil der Arbeit, den man nicht sieht, aber der unglaublich viel Kraft kostet und dem ich entgegenwirken wollte.


Was ich brauchte, um den Mental Load in meinem Kopf zu reduzieren?


  • Verständnis in der Partnerschaft: Belastung benennen. Aufgabenteilung sichtbar machen und neu verteilen.
  • Klare Zuständigkeiten, auch unter Geschwistern: Wer plant was? Was kann man abgeben – auch im Kopf?
  • Unterstützungsangebote nutzen: Großeltern, Babysitter, Haushaltshilfen.
  • Zeit für mich: Selbstfürsorge. Aktivitäten zum Kopf abschalten. 


Mental Load ist real. Und er darf nicht unsichtbar bleiben.


Viele Menschen tragen den Mental Load leise, müde, unbemerkt. Weil wir glauben, das gehört so. Weil wir es nicht anders gelernt haben.


Aber es ist okay, sich vom gesellschaftlichen Bild zu lösen. Und es ist okay, das laut zu sagen. Denn Mental Load wird nur leichter, wenn wir ihn sichtbar machen, Verantwortung teilen und loslassen.


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